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Urban Gardening – Biodiversität, Integration und Gemüse

Heute stand auf meiner To-Do Liste an erster Stelle, Blogtext schreiben über „Urban Gardening“. Und bereits nach kurzer Recherche war ich ganz schön fasziniert von der Idee eines Gemeinschaftsgartens im urbanen Raum. Sofort habe ich also auch für mich selbst gegoogelt, ob es in meiner Stadt auch so einen interkulturellen Garten oder Ähnliches gibt. Und siehe da, ich habe sogar einen in meiner Nähe gefunden, ich denke, ich werde mich weiter darüber schlaumachen. :) Aber genug von mir, „Urban Gardening“ ist ein Trend, der in den letzten Jahren mehr und mehr aufkam, mittlerweile gibt es viele verschiedene Strömungen. Neu ist die Idee der Gärten in der Stadt nicht, dennoch hat diese neue Art des Gärtnerns die Chance unser gesellschaftliches Denken und Handeln zu verändern und auch unsere Städte zu verschönern.

 

Das Gemüse im urbanen Raum und die Thünenschen Ringe

Dass Obst und Gemüse in der Stadt produziert werden, war früher eine Sache der Notwendigkeit. Denn der Transport von Lebensmitteln war sehr kostenintensiv und leicht verderbliche Lebensmittel wären auf den langen beschwerlichen Wegen auch ungenießbar geworden. Da es aber immer mehr Menschen in die Stadt zog, wurden die geeigneten Flächen immer knapper. Johann Heinrich von Thünen entwickelte im Jahr 1826 daher die sogenannten Thünenschen Ringe, die die Kosten für den Transport, als auch Marktpreis und Anbaufläche der Lebensmittel berücksichtigten. Denn das Modell legte fest, welche Lebensmittel auf Grund ihres Marktpreises und ihrer Verderblichkeit auf den raren Stadtflächen produziert werden sollten und welche Lebensmittel auch etwas weiter außerhalb der Stadt angebaut werden konnten. Auch heute wird sich an Universitäten wieder verstärkt mit dem Thema des urbanen Gartenbaus beschäftigt. Aus soziologischer, politischer als auch aus landwirtschaftlicher Sicht, wird sich mit der neuen Strömung des städtischen Gärtnerns auseinandergesetzt und Feldforschung betrieben.

 

Versorgungsengpässe und was Kuba daraus gelernt hat

Wenn im urbanen Raum Lebensmittel nur noch von außerhalb angeliefert werden, bestehen gewisse Risiken für die Stadtbewohner. Streiks von Logistikfirmen oder Naturkatastrophen können gewohnte Lieferwege durchbrechen. Havanna, die Hauptstadt Kubas, hat aus einer solchen Erfahrung gelernt. Als 1989 mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion ein wichtiger Handelspartner und Importeur von Lebensmitteln verloren ging, waren enorme Engpässe die Folge. Eine komplette Umstrukturierung der Lebensmittelversorgung fand statt, sodass bis heute zwei Drittel der in Havanna verzehrten Lebensmittel innerhalb der Stadtgrenzen produziert werden.

 

Gurilla Gardening und es sprießen die Frühlingszwiebeln

Auch die „radikale“ Form des Gärtnerns in Städten hat schon ihre Vergangenheit. So galten die wilden Gärten in den Siebzigerjahren in New York als ein Ursprung dieser Strömung. Dabei ging es damals wie heute um Stadtbewohner, die städtische Grünflächen einfach nutzen um Gemüse anzupflanzen. Dies taten und tun sie noch heute, teilweise aus Gründen der eigenen Versorgungsnot, teilweise aus politischem Protest und teilweise aus einem ästhetisch- und naturwissenschaftlich geprägten Antrieb, um die Stadt zu verschönern. Wundert euch also nicht, wenn plötzlich am sonst kargen Grünsteifen am Straßenrad plötzlich Frühlingszwiebeln sprießen. ;)

 

Interkulturelle Gärten sind Orte der Begegnung und der Teilhabe

Zu einer Verschönerung des Stadtbildes und einer Steigerung der Biodiversität tragen auch interkulturelle Gärten bei. Diese Gärten haben jedoch den Fokus auf der Gemeinschaft. Sie sind Orte der Begegnung. Jung und alt, dick und dünn und schwarz und weiß kommen hier zusammen um gemeinsam zu „gärtnern“. Und noch viel mehr als das, denn neben Workshops zu dem richtigen Aussäen vom Pflanzensamen gibt es auch Veranstaltungen zu politischen Themen. Interkulturelle Gärten sind Lehrräume. Die Wissensvermittlung spielt eine Rolle, aber auch die Integration, die Nähe zur Natur, sowie das Bedürfnis der Selbstversorgung. Ich finde das eine tolle Sache, oder?

 

Urban Garden Blogs mit Tipps und Tricks

Es gibt viele verschiedene Formen vom urbanen Gartenbau und auch einige Blogger, die sich mit diesem Thema beschäftigen. So hat der Blog „Urban Gardening“ der Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis, unter der Leitung der Soziologin Dr. Christa Müller, einen stark gesellschaftlichen Fokus auf die Gärtnerei in Städten. Die „Gartenpiraten“ sind urbane Hobbygärtner denen die biologische Vielfalt am Herzen liegt und die getreu des „Gurilla Gardenings“ ihre Stadt verschönern. Neuigkeiten zum Gärtnern in der Stadt, aktuelle Trends und Wissenswertes rund um das Grün in der Stadt erfahrt ihr im Blog „Mygreentown“. Darüber hinaus sieht die Bloggerin Anja Fiedler im Urban Gardening einen Gegenentwurf zur globalen und industriellen Lebensmittelproduktion. Auf ihrem Blog „Stadt macht satt“ geht es um Gemüse, soziale Kontakte und unsere grünen Städte der Zukunft.

 

Gerade für junge Familien, die neu in die Vorstadt gezogen sind, sind urbane Gärten ideal um die Nähe zur Natur zu finden, um unsere Gesellschaft vielleicht ein bisschen bunter zu machen (bewusst doppeldeutig ;) ) und um andere neue Leute kennenzulernen.

 

Quellen:

 

www.urban-gardening.eu/buch-zu-urbanen-garten

www.wikipedia.org/wiki/Urbaner_Gartenbau

www.gartenpiraten.net

www.reset.org/mit-gaerten-die-welt-veraendern

www.faz.net/inland/urban-gardening

www.wikipedia.org/wiki/_Ringe

www.urbanallotments.eu

 

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